Dr. Antje Fitzner ist seit August 2021 bei der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB. Die Physikerin arbeitet im Bereich »Digitale Fabrik« als Data Scientist.
Was macht eine Physikerin im Bereich »IT und Digitale Fabrik«?
Mein Studium bildet die Grundlage für analytisches Denken, eine lösungsorientierte Herangehensweise und Softskills. Während des Studiums und meiner Promotion konnte ich Erfahrungen im Programmieren und Modellieren sammeln. Da Data Science-Stellen oft von »Quereinsteigern« aus Physik, Mathematik oder Informatik besetzt werden, habe ich nach meiner Elternzeit auch diesen Schritt gewagt. Hier merkte ich schnell, dass Data Science und Machine Learning sehr spannend sind und es mir Freude bereitet, in dem Bereich zu arbeiten. Die klassische IT, im Sinne von Infrastruktur, ist weniger mein Steckenpferd, dafür aber die digitale Fabrik. Hier befasse ich mich mit Data Science im Sinne von Datenanalyse & Machine Learning / AI mit dem Ziel die Produktion und Produkte zu optimieren.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff »Digitaler Zwilling«?
Zu diesem Begriff gibt es ganz verschiedene Definitionen. Für mich ist ein digitaler Zwilling eine digitale Repräsentation eines spezifischen Gegenstands, wie zum Beispiel einer Maschine oder aber eines Produkts, wie einer Batterie. Dieser digitale Zwilling beinhaltet alle Eigenschaften, Zustände und Verhalten des physischen Gegenstandes. Hierbei werden alle Daten aus dem ganzen Lebenszyklus gespeichert.
Welche Rolle spielt der »Digitale Zwilling« für die Fraunhofer FFB?
An der Fraunhofer FFB wird es mehrere digitale Zwillinge geben: für das ganze Gebäude und Räume, wie zum Beispiel Reinräume, die einzelnen Anlagen der Produktion und für das Produkt, die Batteriezelle.
Im Produktzwilling zum Beispiel werden alle Informationen der Herstellung vereint, wie die Eigenschaften der genutzten Rohstoffe, gemessene Werte während der Produktionsphasen und Eigenschaften der Zwischen- und Endprodukte. So können wir für jede produzierte Batterie nachvollziehen, wie sie hergestellt wurde. Zudem können basierend auf dem digitalen Zwilling verschiedene Simulationen und Vorhersagen getätigt und in ihn zurückgespielt werden. Zum Beispiel kann eine Vorhersage über die individuelle Lebensdauer einer Batterie gemacht werden.
Wie unterstützt dich die Fraunhofer FFB bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Ich bin bei der Fraunhofer FFB in Teilzeit verteilt auf fünf Tage beschäftigt. Meine Stunden kann ich mir dabei, außerhalb der Kernarbeitszeiten, flexibel aufteilen. Dabei werde ich auch von meinen tollen Kolleginnen und Kollegen unterstützt, die auf terminliche Einschränkungen Rücksicht nehmen. Genauso flexibel wie mit meinen Arbeitszeiten kann ich auch mit dem Arbeitsort sein und im Homeoffice arbeiten. Falls ich dann doch mal ein Betreuungsproblem habe, kann ich auf die Angebote des PME-Familienservice zurückgreifen.