Fabrikplanung nach der Richtlinie VDI 5200
Wer eine Batteriezellfertigung auf die grüne Wiese stellen will, muss zunächst die komplexen Bedingungen kennen, die Logistik, Energiebedarf, Qualität und Wirtschaftlichkeit an die Produktion stellen. In der Standortwahl spielt auch die Verfügbarkeit von (regenerativer) Energie eine Rolle. Die Fraunhofer FFB orientiert sich in eigenen und externen Planungsprojekten an der Richtlinie 5200 des Vereins Deutscher Ingenieure, kurz VDI 5200. Sie stellt ein ganzheitliches Modell dar, das interdisziplinäre Methoden aus Architektur, technischer Gebäudeausstattung oder unter anderem auch dem Brandschutz verwendet. Die Richtlinie schlägt eine Vorgehensweise in sieben Phasen vor:
1. Zielfestlegung
In der ersten Phase werden gemeinsam mit dem Unternehmen fabrikplanerische Aufgabenstellungen sowie Fabrikziele unter Einhaltung von Projektrahmenbedingungen festgelegt.
2. Grundlagenermittlung
Die Grundlagenermittlung besteht aus einer Analyse der gesamten Ausgangssituation mithilfe von Daten- und Simulationstools. Hier wird die Durchführbarkeit anhand einer belastbaren Datengrundlage geprüft.
3. Konzeptplanung
In der dritten Phase wird gemeinsam mit dem Unternehmen ein Fabrikkonzept aufgestellt, welches die aufgestellten Fabrikziele bestmöglich erfüllt. Von einem Ideallayout ausgehend werden reale physische Gegebenheiten wie Gebäude, Grundstück und die technische Ausstattung zu einem Groblayout weiterentwickelt, das bereit Logistik- und Materialflusskonzepte berücksichtigt.
4. Detailplanung
In der Detailplanung wird das Groblayout in seinen Feinheiten weiterentwickelt. Das Feinlayout bezieht Arbeitsabläufe, Wandlungsfähigkeit und effiziente Flächennutzung mit in die Konzeption ein.
5. Realisierungsvorbereitung
Die Vorbereitungsphase vor der Realisierung des Baus beinhaltet die Aufstellung eines Kostenplans.
6. Realisierungsüberwachung
Parallel zur Realisierung erfolgt die Realisierungsüberwachung, die eine ordnungsgemäße Umsetzung des Konzepts sowie die Einhaltung von Zeit- und Kostenplänen sicherstellt.
7. Hochlaufbetreuung
Abschließend wird die fertiggestellt Fabrik auf das festgelegte Leistungsniveau hochgefahren. Beim sogenannten »Ramp up« wird die Zielerreichung überprüft.