Skill and Scale Up: Technologiemanagement

Technologiemanagement – Der Grundstein für unternehmerische Forschung & Entwicklung

Langfristiger Erfolg setzt strategische Planung und Weiterentwicklung voraus – das gilt für Unternehmen aller Branchen. Ein wettbewerbsfähiger europäischer Batteriemarkt fußt auf unternehmerischem Handeln, das sich am Markt orientiert und feste Ziele anvisiert wie z.B. Nachhaltigkeit, technologischer Fortschritt, Qualität der Zellen und effektive Produktion. Mit unserem zwölften Blogartikel der Informationskampagne »skill and scale up« wechseln wir in den dritten und letzten Forschungsbereich der Vorlesung: Unternehmensentwicklung und Strategie. In dieser Woche steht das Innovations- und Technologiemanagement im Fokus.

Was haben Festkörper- oder Natrium-Ionen Batterien, Trockenbeschichtung und Mini-Environments gemeinsam? Alle vier sind neuartige Technologieentwicklungen, die die Batterieproduktion von Morgen revolutionieren könnten. Um den Wettlauf der Zeit am Markt zu bestehen, müssen Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette der Batteriezellfertigung Ihr Umfeld und Trends kennen, diese einzuschätzen wissen und ihre Innovationspotentiale festlegen. Technologie- und Innovationsmanagement kann hier den Weg weisen.

© Fraunhofer FFB

Technologiemanagement: was ist das?

Alle Aktivitäten zur Analyse, Planung und Steuerung von technologielastigen Unter-nehmensprozessen, wie z.B. die Fertigung von Batteriezellen, die auf die Weiterent-wicklung eines Unternehmens abzielen, lassen sich unter dem Begriff »Technologiema-nagement« zusammenfassen. Dabei werden die Entwicklung, die Organisation, die Verwendungsgebiete und die Kommerzialisierung der Technologie berücksichtigt. Fol-gende Kernprozesse definieren den Front-End des Technologiemanagements:

1. Marktanalyse und Trendbewertung

An erster Stelle steht eine Bestandsaufnahme des Markes: welche Technologien gibt es bereits? Welche Wettbewerber? Was sind die zukünftigen Bedürfnisse potentieller Kunden? Inwiefern werden die Auswirkungen von Megatrends auf die Technologienutzung eingeschätzt? Je tiefgreifender das eigene Verständnis für das Umfeld, Trends und Wettbewerber ist, desto gezielter lassen sich Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf vielversprechende Bereiche fokussieren.

2. Analyse der Kompetenzen und Kompetenzfelder des eigenen Unternehmens

Dann folgt ein Blick auf das eigene Können: Hier bietet sich eine strukturierte Übersicht über alle Elemente an, die zur Wertschöpfung der eigenen Leistung beitragen. Es stellt sich nun heraus, wo das nötige Fachwissen bereits vorhanden ist. Gleichzeitig sollte ein kapazitiver Rahmen für Weiterentwicklungen zur Innovationsfähigkeit festgelegt werden. 

3. Technologiestrategie

Nach der Analyse der externen Umwelt zur Marktstruktur und Trends, sowie der Bestandsaufnahme eigener Unternehmenskompetenzen werden die gewonnenen Erkenntnisse in eine Unternehmensstrategie übertragen. Eine Technologiestrategie fungiert als ›Leitplanke‹ für Unternehmensentscheidungen und vereinheitlich Entscheidungen, indem sie klare Kriterien für das weitere Vorgehen festlegt. So werden Ressourcen und Aktivitäten effizienter und zielgerichteter eingesetzt.

Auf der Suche nach Innovationen – Technologiescouting

Technologiescouting ist ein essenzieller Ansatz in der Frühphase des Innovationsmanagements, der darauf abzielt wegweisende Technologien vorzeitig zu identifizieren und nach Lösungen sucht diese in die eigene betriebliche Wertschöpfung zu integrieren. Dieser proaktive Ansatz beinhaltet die systematische Beobachtung des globalen Marktes, um relevante Trends, Entwicklungen und aufstrebende Innovationen zu erkennen. Eine typische Vorgehensweise dafür ist es, Suchkritierien und Suchmethoden festzulegen, neue Informationen zu evaluieren und ins Unternehmen zu kommunizieren. Hilfreich ist die Visualisierung der Ergebnisse in einem sogenannten »Technologieradar« (siehe Abbildung). Wege für Substitutionstechnologien und neuartige Ansätze zu Problemlösungen lassen sich in einer TRIZ-Matrix darstellen.

 

Technologiestudien: Ein strategisches Gerüst zur Entscheidungsfindung in der Batteriezellproduktion

Ein bereits mehrfach erprobtes Analyseformat des Technologiemanagements der Fraunhofer FFB identifiziert technologische Entwicklungspotenziale und stellt dadurch eine Vergleichbarkeit für strategische Auswahlentscheidungen her. Derartige Technologiestudien wurden bereits für einige ausgewählte Kernthemen einer innovativen Batteriezellfertigung durchgeführt: Angefangen bei technischen Mechanismen der Trockenbeschichtung von Elektrodenfolien über Technologien zur beschleunigten Zellassemblierung, Elektrolytbefüllung, energieeffizienteren Trocknungstechnologien bis hin zu Barrieren auf dem Weg zur Festkörperzelle.

Beispiele und Angebote zu Technologiemanagement an der Fraunhofer FFB

Skill and Scale up

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