Kurzbeschreibung
Die Zielsetzung des Forschungsprojekt liegt in der Identifizierung und Erschließung sekundärer Rohstoffquellen für die Batteriezellproduktion. Dabei richtet sich der Fokus auf End-of-Life (EoL)-Produkte, bei denen es sich nicht um Batterien handelt. Es werden geeignete Recyclingverfahren für diese EoL-Produkte entwickelt und die gewonnen Rezyklate zu NMC-Aktivmaterial resynthetisiert und in Testzellen reintegriert. Eine abschließende Performanceauswertung und Grenzwertanalyse soll Aufschlüsse über Verunreinigungstoleranzen geben.
Aktuell sind Materialkreisläufe nicht geschlossen, d.h. dass ein nicht unbedeutender Massenstrom von EoL-Produkten entweder auf Deponien endet oder als Schrott ins Ausland exportiert wird. Dadurch gehen wertvolle Rohstoffe verloren. Zudem wächst durch die neue EU-Batterieverordnung der Druck auf die Hersteller, bestimmte Mindestanteile an recycelten Materialien in neuen Batterien zu verarbeiten, wobei dem Recyclingmarkt nicht ausreichend ausgediente Batterien zur Verfügung stehen und europäische Recyclingkapazitäten gerade erst im Aufbau sind.
Im Sinne eines kreislauffähigen Forschungsansatzes, werden mithilfe von Material- und Stoffstromanalysen verschiedene Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt enthaltende EoL-Produkte identifiziert und auf die Kreislauffähigkeit und Nutzbarkeit ihrer Rohstoffe für die Batteriebranche untersucht. Da Glaskeramiken nach Lithium-Ionen-Batterien die zweitgrößte Lithium-enthaltende Produktgruppe ausmachen und es derzeit keinen geregelten Stoffkreislauf gibt, wird ein Fokus auf diese Gruppierung gelegt.
Mittels einer ökologisch- ökonomischen Bewertung wird geprüft, inwieweit die Rückgewinnung der Rohstoffe unter eben jenen Gesichtspunkten als sinnvoll erachtet werden kann. Hierbei werden auch vor- und nachgelagerte Schritte von der Sammlung, Demontage, Vorbehandlung, Rückgewinnung, Resynthese untersucht, um die ökologische und wirtschaftliche Tragfähigkeit eines zirkulären Geschäftsmodells zu analysieren. Die Bewertung erfolgt unter einer kontinuierlichen Betrachtung des Gesamtsystems, unter Berücksichtigung möglicher alternativer Aufbereitungswege. Abschließend werden die gewonnenen Ergebnisse in einer »Sekundärrohstoffmap« zusammengetragen und die Übertragbarkeit auf andere Stoffströme sowie Optimierungspotenziale und regulatorische Lücken aufgezeigt.