Marius Schütte ist seit Dezember 2020 in der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB tätig. Sein Job: wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement. Welche Aufgaben zu seinem Bereich gehören und welche Rolle das Life Cycle Assessment in der Batteriezellfertigung spielt, erklärt Marius im Interview.
Was begeistert dich an deinem Forschungsfeld und der Arbeit in der Fraunhofer FFB am meisten?
Die Batterietechnologie zeichnet sich durch eine sehr starke Innovationsdynamik aus. Dabei interessiert mich als Produktionsingenieur besonders die Überführung neuer Technologien aus der Forschung in die industrielle Serienfertigung, immer am Puls der Zeit. Die Fraunhofer FFB setzt genau an dieser Schnittstelle an und trägt dazu bei, dass sich Deutschland langfristig zu einem der Technologieführer im Bereich Batteriezellproduktion entwickeln kann. Den Schwerpunkt meiner Aufgaben habe ich auf das Eco-Management gelegt, da das Thema Nachhaltigkeit ein zentraler Aspekt der E-Mobilität und der Konkurrenzfähigkeit deutscher Batteriezellhersteller im internationalen Wettbewerb ist. Der Einfluss der Batteriezellproduktion auf die Umwelt lässt sich mittels eines Life Cycle Assessments ermitteln. Daraus können dann Schritte zur Minimierung dieser Auswirkungen abgeleitet werden.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff »Life Cycle Assessment«?
Das Life Cycle Assessment (LCA) ist eine Methode zur ganzheitlichen Bewertung der ökologischen Umweltauswirkungen eines Produktes oder einer Dienstleistung über den gesamten Lebenszyklus. Im Fall der Batteriezelle umfasst die Bilanzierung mittels eines LCA alle Prozesse beginnend bei der Rohstoffentnahme bis zur finalen Entsorgung, zum Beispiel durch das Recycling der Zelle. Dadurch können signifikante Verbesserungspotenziale entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert und Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet werden.
Welche Rolle spielt das Life Cycle Assessment in der Batteriezellfertigung, insbesondere für die Fraunhofer FFB?
Der Produktionsprozess einer Batteriezelle ist sehr komplex und erstreckt sich in der Regel auf mehrere Länder oder sogar Kontinente. Auch die Nutzungsphase ist durch das individuelle Nutzungsverhalten der Verbraucher schwierig zu modellieren. Beides erschwert die Durchführung eines LCA und verlangt nach kreativen und pragmatischen Ansätzen, um eine valide ökologische Bewertung der Batteriezelle zu ermöglichen. Ebenso wichtig ist darauf aufbauend das Ableiten von Maßnahmen, um die Batteriezelle schlussendlich noch umweltfreundlicher und effizienter produzieren zu können. Dies zu verwirklichen ist eines meiner großen Ziele hier an der Fraunhofer FFB.